SCHMERZTHERAPIEZENTRUM |
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SCHULTERGELENKSSCHMERZEN
Anatomie (= Lehre vom Aufbau des Körpers) des Schultergelenks Quelle: www.emco-klinik.at |
Schultergelenksschmerzen, die
wirklich nur vom Schultergelenk ausgehen, sind relativ selten. Hinter der
Beschwerdeangabe "Schultergelenksschmerzen" verbergen sich meist
Schmerzen, die von den Schulternebengelenken
(Akromioklavi kulargelenk (=
Gelenk zwischen dem platten Ausläufer der
Schulterblattgräte, die sog. Schul terhöhe
und dem Schlüsselbei
n), Akromiohumeral gelenk
(= Gelenk zwischen dem platten Ausläufer der
Schul terblattgräte, die sog. Schulterhöhe
und dem Oberarm
knochen)) und den sog. periartikulären (= um das Gelenk herum)
Weichteilen ausgehen.
Eine Arthrose als Ursache für chronische Schultergelenksschmerzen
spielt eine untergeordnete Rolle, da das
Schultergelenk deutlich weniger belastet wird, als die großen
Gelenke im Bereich der unteren Körper
hälfte (Hüf
tgelenk und Knie
gelenk). Verletzungen und gelenk
destruierende (= gelenk
zerstörende) Krankheiten sind deshalb im Schultergelenk eher seltener.
Ursachen für sog. Schultergelenksschmerzen, also Schmerzen, die in der Schulterregion empfunden werden, gibt es viele:
Zu den einzelnen Erkrankungen, die am häufigsten mit
"Schultergelenksschmerzen" einher gehen:
Ad 3 - Die sog.
Frozen shoulder
tritt meist bei älteren Erwachsen en auf. Es
handelt sich um eine unspezifische Entzündung der Schultergelenkkapsel, durch
die die Kapsel allmählich schrumpft und so zu einer Einschränkung der
Beweglichkeit führen kann.
Häufig tritt die Frozen shoulder (Schultersteife)
als Folge einer Ruhigstellung bei einem
Schulter-Arm-Syndrom, einer Zervikobrachialgie
oder einer Periarthritis humeroscapularis auf.
Ad 4 - Mittleres
Halswirbelsäulensyndrom: Bei einer
Störung im Bereich der mittleren Halswirbelsäule
kann es auch zu "Schultergelenksschmerzen" kommen,
diese sind aber meist mit Schmerzen im Bereich der Halswirbel 3, 4 u.
5 vergesellschaftet.
Bei einem radikulären Synd
rom (=
Krankheitszeichen infolge einer Nervenschädigung)
treten Nervenfunktionsstörungen in Form von herabgesetzter Empfindung und/oder
Lähmungen von Schulterblattmuskeln (z.B. M. levator
scapulae) auf.
Ad 5 - Schulter-Hand-Syndrom:
Nicht selten gehen Schmerz en von einzelnen
Gelenken in der Schulter- Arm -Region aus und
strahlen dann in den gesamten Bereich aus, so daß es schwierig werden kann, den
primären Schmerzherd überhaupt zu finden (Debrunner 1988).
Typischerweise besteht ein Ruheschmerz mit
Schmerzverstärkung bei Belastung.
Manchmal treten begleitend vegetative Krankheitszeichen wie Kälte, Zyanose (=
bläuliche Verfärbung der Haut) oder Schwitzen auf, so daß die Unterscheidung
von einem Morbus Sudeck schwer
fällt, besonders wenn Gewebsatrophien (= Gewebsschwund) vorhanden sind.
Wenn die Zyanose im Vordergrund steht, ist auch an das
Raynaud-Syndrom zu
denken.
Ad 6 - Periarthritis humeroscapularis:
Mit diesem übergeordneten Begriff werden verschiedene schmerzhafte
Krankheitszeichen in der Umgebung des Schultergelenks bezeichnet und so als "Schultergelenksschmerzen" empfunden, so z.B. Affektionen (=
Störungen) des Akromiohumeralgelenkes (= Gelenk zwischen dem
Oberarm knochen und einem Ausläufer des Schulterblatts) oder Störungen im
Bereich der sog. Rotatoren
manschetten (= Oberammmuskulatur die die Schul
tergelenke
umhüllen). Häufig liegen Tend
inosen (=
entzündete Sehnenen) vor, besonders im
Bereich der Seh ne des M. supraspinatus.
Verkalkungen lassen sich röntgenologisch nachweisen. Typischerweise treten Schmerzen
oder eine deutliche Schmerzverstärkung beim Versuch, den Arm zu heben,
auf.
Neuerdings wird die Periarthritis humeroscapularis auch als
Subakromialsyndrom bezeichnet.
Beim Impingement-Syndrom, ein sogenanntes
Engpaß-Synd rom (= Krankheitszeichen bei einer Einengung), haben
die Seh nen der
Muskeln, die das Schultergel enk bewegen, zu wenig Platz. Ihr Gleitraum
ist durch Knochenvorsprünge und eine Vielzahl von
Sehnen im Bereich unterhalb der Schul terhöhe
eingeengt. Aufgrund der
Enge führen an sich schon wenig belastende Faktoren rasch dazu, daß die Sehnen
aneinander oder an den Knoc hen reiben und sich en
tzünden, teilweise unter
Einbezug des Schleimbeutels. Fast immer
vorhandene Störungen der Durchblutung begünstigen
die Entzündungsreaktion.
Typische Anzeichen sind "Schultergelenksschmerzen", die vor
allem nachts sowie beim Anheben des Armes auftreten.
Die Schultersteife entsteht durch eine
Proliferation (= Vermehrung von Gewebe durch Wucherung oder Sprossung) und Verklebung des Gleitgewebes zwischen dem
Gelenkkopf des Oberarmknochens und dem Schulterdach. Ursächlich sind wiederholte
Reizungen / Entzündungen der Bursa subacromialis (=
Schleimbeutel unter dem platten Ausläufer der Schulterblattgräte, dem Dach des Schultergelenks
gelegen) (Bursitis subacromialis) sowie der
Sehnenansätze der Rotatoren (= Oberarmdrehmuskeln).
Die Patienten klagen über
Schultergelenksschmerzen in Form einer schmerzhaften
Bewegungseinschränkung.
Medikamentöse Schmerzbehandlung:
Akut (= plöt zlich einsetzend, heftig) und subakut (= eher schleic
hend
verlaufend) können zunächst (vorwiegend) peripher wirkende Analgetika
(= Schmerzmittel, die am Ort der
Schmerzentstehung wirken) eingesetzt werden, insbesondere sogenannte
nichtsteroidale Antirheumatika (= Rheumamittel),
aus dieser Gruppe möglichst lang wirkende und
magenschonende wie z.B. Meloxicam. Besonders magenschonend und auch
entzün dungshemmend sind die sog. COX-2
Inhibitoren, z.B. Parecoxib oder Etoricoxib, allerdings scheint diese
Stoffgruppe mit einem Herz-/Kreislauf-Risiko verbunden zu sein, zumindest bei
längerer Behandlungsdauer. Es bleibt abzuwarten, ob Parecoxib und Etoricoxib
nicht auch noch vom Markt genommen werden, wie schon andere Mittel dieser
Stoffgruppe zuvor.
Bei stärkeren schmerzhaften Mus
kelverspannungen können darüber hinaus auch
Muskelrelaxanzien (= Mittel zur
Muskelentspannung) (z.B. Orphenadrin,
Tolperison) verordnet werden.
Manchmal sind aber die
Schmerzzustände nur
mit zentral wirkenden Analgetika (=
im Gehirn bzw. Rückenmark wirkende
Schmerzmittel) beherrschbar,
z.B. Tramadol, Tilidin, Oxycodon (Tilidin
oder Oxycodon auch mit Naloxon) oder Morphin.
Grundsätzlich sollte aber auch bei diesen Schmerzen eine längerfristige
Schmerzmit telverordnung wegen der Gefahr
der Gewöhnung oder gar Abhängigkeit vermieden werden. Die Kombination mit
schmerzdistanzierenden Antidepressiva (= Mittel gegen Depression, aber
auch bei chronischen Schmerzen hilfreich) (z.B. Doxepin,
Maprotilin) oder Neuroleptika
(=
„Nervendämpfungsmittel“) hilft in
vielen Fällen Schmerzmittel einzusparen.
Therapeutische
Lokalanästhesie
(= Behandlung mit einem örtlichen
Betäubungsmittel):
Bei anhaltenden Schultergelenksschmerzen sollten rechtzeitig
alternative Methoden eingesetzt werden. Eine sehr wirksame Alternative, ohne
jedes Gewöhnungs- oder Suchtpotential, ist die therapeutische Lokalanästhes
ie mit einem lang wirkenden Lokalanästhet
ikum (= örtliches Betäubungsmittel) (z.B. Bupivacain) in
Form von lokalen (= örtlichen) Betäubungen und Ner
venblockaden. Dabei wird das Schultergelen
k wiederholt (stationär bei uns zwei mal täglich, auch am Wochenende)
großzügig perikapsulär (= um die Gelenkkapsel herum) infiltriert.
Das Gelenk kann auch mit "Zeel" umspritzt werden, was manchem Patient mit
"homöopathischer" Grundeinstellung sehr entgegen kommt.
Eine weitere Möglichkeit ist die gezielte Infiltration von Trigger
punkten (= kleine Reizzonen hpts. in der Muskulatur) im
Schulterbereich nach vorheriger Identifizierung derselben.
Als nächst höhere Therapiestufe kommen wiederholte Blockaden (= Betäubungen)
des Nervus suprascapularis in der Incisura suprascapularis (= kleine
Kerbe am Ober rand des Schulterblattes)
in Frage. Über diesen Nerv werden die Schmerz
empfindungen aus dem Schulterbereich fortgeleitet.
Bei hartnäckigen und heftigen
Schultergelenksschmerzen hat sich die sog.
kontinuierliche, retrograd hohe Blockade des Plexus brach
ialis (= Armnervengeflecht) mit Katheter sehr
bewährt.
Dabei wird ein dünner Ku nststoffschlauch (Katheter) am inneren Oberarm
vorübergehend (z.B. 10-14 Tage) in die Nerven
scheide des Armnervengeflechts eingepflanzt und innerhalb dieser noch
weiter nach oben vorgeschoben. Die Implantation (= Einpflanzung) erfolgt
durch eine handelsübliche Spritzenkanüle hindurch. In der Folge wird über diesen
Katheter mehrmals täglich, jeweils nach Abklingen der vorangegangenen Dosis, das
örtliche Be täubungsmittel völlig schmerzfrei nachgespritzt.
Während dem Ein spritzen wird der
Oberarm mit einer Manschette abgestaut, so daß
sich die Betäubungsmittellösung innerhalb der Nervenscheide nach oben ausbreiten
und so auch im Schulterbereich schmerzlindernd wirken kann.
Bei Schultergelenksschmerzen kann auch die kontinuierliche,
inters kalenäre (= zwischen Muskeln im
seitlichen, unteren Halsbereich) Blockade des
Plexus brachialis durchgeführt werden, allerdings ist diese Met
hode mit einem etwas größeren Risiko behaftet.
Das örtliche Betäubungsmittel wird bei dieser Therapie so dosiert, dass die
Muskelkraft erhalten bleibt (bei gleichzeitiger Hemmung der
Schmerzreizleitung), damit begleitend krankengymnastische Übu
ngsbehandlungen
möglich bleiben.
Dass die schmerzlindernde Wirkung i.d.R. über die eigentliche Behandlungszeit
hinaus anhält, ist u.a. darauf zurückzuführen, daß bei dieser Blockadetherapie
auch die sog. vegetativen (= das unwillkürliche Nervensystem betreffende)
Nerven einbezogen sind (Sympathikolyse), woraus eine sehr deutliche Durchblu
tungssteigerung resultiert, die entzündlichen oder auch degenerativen
(= abnutzungsbedingten) Prozessen kausal (= auf die Ursache gerichtet)
en tgegenwirkt.
Physikalische Therapie:
Auch eine Elektrostimulation kann bei Schultergelenksschmerzen
eine Linderung herbeiführen. Die transkutane Nervenstimulation mit
Niederfrequenzgenerator (TENS) hat den Vorteil, daß sich die Patienten
selbst behandeln können. Die Elektroden werden paarig über dem Gelenk
aufgeklebt. Durch Veränderung der Stimul
ationsfrequenz kann die Wirkung optimiert werden.
Eine weitere physikalische Behandlungsmöglichkeit ist eine oberflächliche
Kältebehandlung (Kryotherapie) im Schmerz bereich.
Manche Patienten mit Schultergelenksschmerzen
empfinden allerdings lokale (= örtliche) Wärmeapplikationen (Rotlicht) als
besser wirksam. Warme Bäder können ebenfalls einen
Gelenksschmerz lindern. Auch die
Mag netfeldtherapie kann anhaltend schmerzlindernd wirken.
Nahezu unverzichtbar ist eine heilgymnastische Behandlung, da meist nur
diese geeignet ist, die Gelenkfunktionen zu fördern bzw. zu erhalten.
Andere
Therapiemaßnahmen:
Der Vollständigkeit halber darf die Schmerzakupunktur
zur Behandlung chronischer Schmerzen nicht unerwähnt bleiben.
Hypnoide (= bewußtseinsverändernde) Verfahren
wie das autogene Training oder die progressive Relaxation nach
Jakobson sind im Rahmen einer psychologischen Schmerztherapie eine sinnvolle
Ergänzung der Gesamtstrategie. Auch ein Schmerzbewältigungstraining ist
sinnvoll.
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Große Erfahrung, in der Klinik werden schon seit 1983 aus-schließlich Patienten mit chronischen Schmerzen behandelt.
Für gesetzlich versicherte Patienten werden nach § 40 bzw. 111 SGB V Rehabilitations- und für Privatpatienten (auch Beihilfe) Krankenhausbehandlungen gemäß OPS 8-918 durchgeführt. Teilweise übernehmen auch Rentenversicherungen und Berufsgenossenschaften die Kosten.
Hohe fachliche Kompetenz, die Klinik bzw. der Chefarzt besitzt die volle Weiterbildungsermächtigung der Ärztekammer für das Fachgebiet "Spezielle Schmerztherapie", 1 Jahr Anästhesie sowie 18 Monate Physikalische und Rehabilitative Medizin.
Umfassendes Therapieangebot, Durchführung aller anerkannten schulmedizinischen und einiger naturheilkundlichen Therapieverfahren, auch Akupunktur, bis hin zur Implantation von Morphinpumpen und Rückenmarkstimulationssystemen.
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